Vortragsbericht bA18 von Michael Sölch, Student und bA-Kernteam.

Niko Peach sprach über Möglichkeiten, sein Komsumverhalten zu ändern. Er meint, dass die Natur nicht mehr lange ein Wachstum der Wirtschaft erlaubt, man besser bald lernen, mit weniger von allem auszukommen. Ein praktisches Beispiel wären Gemeinschaften, die Güter aller Art für den gemeinsamen Gebrauch organisieren, um den Verbrauch pro Haushalt zu senken. Selber reparierte oder gebastelte Gebrauchsgegenstände würden die Nachfrage nach Wirtschaftswachstum noch zusätzlich senken können. Das wäre für die Umwelt entlastend und langfristig gäbe es kaum eine Alternative zu solchen Maßnahmen. Es sei ökologisch und sozial kaum anders denkbar, als dass Kürzungen aller Art immer mehr umgesetzt werden, dass wir alle uns mit weniger begnügen müssen. Die dahinterliegenden Geheimnisse des finanziellen Wachstumszwanges wurden weniger beleuchtet. Vielmehr sprach er mit Blick auf die Kürze der Zeit von ersten praktischen Schritten, um den eigenen Lebenswandel an seine Prognosen anzupassen.

Der erste Eindruck erweckte bei mir den Verdacht, dass ein würdevolles Wirtschaftsleben nach der Auffassung von Niko Peach nur in einer Rückzugshaltung gegenüber den Systemzwängen zu suchen sei. Was die Vernetzung von Menschen betrifft, die ihre Fähigkeiten und Werkzeuge kostenlos teilen, sehe ich in dieser Haltung tatsächlich eine wertvolle Anregung für eine verantwortungsvolle Reise in die Zukunft. Wenn man lokale Kreise von Hilfsbereitschaft anregen kann, hat man damit sicher einen Beitrag zum würdevollen Zusammenleben geleistet.

„Wenn man lokale Kreise von Hilfsbereitschaft anregen kann, hat man damit sicher einen Beitrag zum würdevollen Zusammenleben geleistet.“

Ob man aus den Ausführungen von Niko Peach jedoch den Gedanken aufgreifen sollte, der die Effizienz der Wirtschaft aufgrund ihrer Umweltbelastung als Unwahrheit entlarven möchte, ist für mich noch offen. Er behauptet, wenn ich es recht verstanden habe, dass die verbilligende Massenproduktion letztlich durch die Naturbelastung mehr kostet, als es bei der zeitaufwändigeren Selbstversorgung kosten würde. Die Frage drängt sich mir auf, ob die Vorteile der modernen Arbeitsteilung durch diese Auffassung nicht der Gefahr ausgesetzt würden, als Kind mit dem Bade ausgeschüttet zu werden. Wenn die Menschen lernen, dass die moderne Wirtschaft so ist, dass niemand für sich selber, sondern jeder eigentlich für die anderen Menschen arbeitet, dann kann ein tiefes soziales Geheimnis offenbar werden. Die ökologische Frage ist aber scheinbar für Niko Peach dringlicher als diese soziale Chance.