Anlässlich des neuen Qigong-Kurses haben wir Theresa Märkle befragt. Sie war ehemalige Studierende am campusA und bietet seit einigen Jahren regelmäßig Qigong-Kurse für die campusA Studierenden und Auszubildenden an. Uns hat Theresa einige Fragen zum Qigong beantwortet.

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campusA: Theresa, wie bist Du auf Qigong gekommen und was fasziniert Dich persönlich daran?

Theresa: Ich habe bei dem Hochschulsportangebot in Marburg einen Qigong-Kurs gewählt, ohne etwas über Qigong zu wissen. Es hat mir so gut gefallen und gut getan, dass ich danach die Ausbildung zur Qigong-Kursleiterin in Darmstadt absolviert habe. Im Laufe der Zeit faszinierte mich daran die Einfachheit der Übungen, sowie die Vielfalt der Möglichkeiten zu üben, d.h. im sitzen, stehen, gehen oder liegen und zu wählen zwischen drinnen oder draußen. Aber auch, dass ich es für mich üben kann und dass es für alle Altersgruppen geeignet ist. Aktuell befinde ich mich in einer Weiterbildung für Qigong-Kurse mit Kindern und Jugendlichen. Das ist sehr spannend!

campusA: Yoga oder Tai Chi sind ja recht bekannte meditative östliche Bewegungsformen. Was unterscheidet sie von Qigong?

Theresa: Ich denke, dass es viele Überschneidungen gibt. Zum Beispiel die Meridiane (traditionelle chinesische Medizin) sind auch den Yogis bekannt und sie arbeiten ebenfalls damit. Auch, dass die Körpermitte und der Herzbereich als Schwerpunkt wahrgenommen wird. Ebenso die Meditation als Zustand im Qigong/Yoga. Der Unterschied ist, dass vor allem im Qigong der Stand, also im Stehen geübt wird, also keine Schulterstände wie im Yoga. Ein weiterer Unterschied ist, dass der Atem nicht geführt wird, sondern mit der Zeit die natürliche Atmung gefunden werden kann.

campusA: Wo kannst Du bei der Waldorfpädagogik und Anthroposophie an diese Bewegungskunst anknüpfen?

Theresa: Chinesen beobachteten die Natur und ihre Phänomene und entwickelten daraus Qigongübungen wie zum Beispiel Der Kranich breitet seine Schwingen aus. Auch in der Anthroposophie wird genau beobachtet, beispielsweise die Umwelt oder eben in der Pädagogik das einzelne Kind in seiner Entwicklung. Außerdem bezieht sich Qigong auf den einzelnen Menschen. Qigong heißt übersetzt ungefähr „Arbeit an der Lebensenergie“ und so arbeitet jeder an sich selbst weiter und vertieft sich in etwas. Da sehe ich einen Bezug zur Selbsterziehung in der Waldorfpädagogik.

campusA: Was können Menschen bei Qigong lernen?

Theresa: Menschen können lernen, sich selbst auf körperlicher und geistiger Ebene besser wahrzunehmen. Außerdem gehört es auch als Entspannungsmethoden zur Prävention vor Stress, eben durch die bessere Wahrnehmung der eigenen Bedürfnisse. Durch wiederholtes Üben wird ein Entspannungszustand erreicht, der auch im Alltag abgerufen werden kann. Dadurch wird man auch empathischer mit seiner Umwelt. Je besser ich bei mir selbst sein kann, umso mehr kann ich mich auf andere Menschen einstimmen und inneren, sowie äußeren Frieden finden und die Achtsamkeit.

campusA: Danke, dass Du unsere Fragen beantwortet hast und wir wünschen Dir bei deinem Qigong-Kurs mit den campusA Studierenden und Auszubildenden viel Freude, Entspannung und interessante Wahrnehmungen.

Theresa: Vielen Dank für das Gespräch! Bei Interesse an der Ausbildung zum Qigong-Kursleiter, kann sich gerne gemeldet werden. Meine Ausbildungsstelle war die Deutsche Qigong Gesellschaft mit Ausbildungsort Esslingen oder Radolfzell. Es ist jedoch auch deutschlandweit möglich.

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