Eindrücke aus dem gemeinsamen Tagesseminar „Wer war Rudolf Steiner?“ von Peter Selg
Bericht von Nicolas Presti, Studenten des 3. Jahres am Eurythmeum Stuttgart
Anfang Dezember 2015 traf sich die campusA-Gemeinschaft zu einem Seminartag: Die Biographie Rudolf Steiners aus der Forschung von Peter Selg stand im Mittelpunkt. Die Art und Weise, wie das Seminar sich inhaltlich entwickeln sollte, war dieses Mal nicht eine chronologische Betrachtung, sondern eine thematische. In vier Einheiten sollten einige große Themen der Biographie Steiners betrachtet werden: Das Drama der Erkenntnis war unsere erste Station. Überraschenderweise war die Erzählung weniger von einem erkenntnistheoretischen Gesichtspunkt geprägt, Selg schaute vielmehr auf die Art, wie der Knabe Steiner rätselvoll der Welt betrachtend gegenüber stand, ohne Antworten zu bekommen. Die Welt der Geometrie oder das Erleben des Kultus in der Kirche erzeugten in ihm eine Stimmung, in der er Sicherheit gewann. Der zweite Themenbereich war die Beziehung Rudolf Steiners zu anderen Menschen. Besonders war es zu hören, wie Steiner sich in jeder Begegnung auf den jeweiligen Menschen individuell einließ. Dass die Anthroposophie viele Impulse gab, und dass vieles davon nicht verwirklicht wurde, war die Betrachtung unserer dritten Einheit. Wir konnten erfahren, welche Kraft in Idealen lebt, obwohl sie sich nicht immer erfolgreich verwirklichen lassen. Nach einem langen Seminar, welches uns von frühmorgens bis zum späten Abend beschäftigte, endete der Tag voller Leichtigkeit. Der Humor Steiners, als eine Grundstimmung seines Strebens, war die letzte Einheit.
Sich auf dieser Weise in Steiners Leben zu bewegen, war sehr erfrischend. Man hatte das Gefühl, wie neu in jede Einheit einzutreten. Der Stil Peter Selgs unterstützte dies. Bunt an Beispielen und Erläuterungen nicht nur aus Steiners historischer Umgebung, sondern auch mit vielen Exkursen zu anderen Philosophen und Künstlern bereicherte den Weg durch das Seminar. Mit einer unglaublichen Leichtigkeit aber zugleich ernst waren die Beschreibungen gefärbt. Man könnte sagen, diese Leichte machte jedem Studenten den Zugang zu Steiners Leben möglich, die Ernsthaftigkeit zeigte, welche Größe in der Persönlichkeit Steiners lebt.
Auch gab es nach jeder Betrachtung Raum für Gespräche. Es wurden vielfältig Fragen gestellt, auf die Peter Selg ausführlich einging.
Das Seminar brachte für einige einen ersten Einblick in Steiners Wirken, andere wiederum gewannen ein besseres Verständis seines Lebens und für diejenigen, die schon Jahrzehnte Lebensschritte Steiners verfolgten, wurde die Bewunderung ihm gegenüber noch größer.
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